Grundausstattung für deine Fahrradreparatur

Multitool
Ein Multitool ist dein wichtigster Helfer unterwegs. Es kombiniert Sechskantschlüssel, Torx, Schraubendreher – oft sogar einen Kettennieter. Ich habe schon viele Pannen damit behoben: lose Sattelstütze, Schaltung verstellt, Kette repariert. Achte auf ein stabiles Gehäuse und saubere Verarbeitung, sonst wird es beim Schrauben frustrierend.
- 1Mind. 5 Inbusgrößen, Torx T25
- 2Kein Wackeln der Bits!
- 3Kompakt und rostfrei

Reifenheber
Reifenheber brauchst du beim Platten. Kunststoff ist besser für die Felge als Metall. Ich empfehle drei Stück – zwei sind Minimum, aber drei machen es leichter. Vor der Tour ausprobieren!
- 1Immer mehrere mitnehmen
- 2Kunststoff = Felgenschonend
- 3Vor der Tour testen

Kettennieter und Kettenschloss
Kettenriss? Kein Problem – wenn du einen Kettennieter und ein Kettenschloss dabeihast. Ich hatte schon Touren, die ohne diese Helfer zu Fuß geendet hätten. Tipp: Vorher üben, damit’s unterwegs klappt.
- 1Defekte Glieder entfernen
- 2Kette mit Schloss schließen
- 3Immer ein Ersatzglied dabeihaben

Mini-Pumpe oder CO2-Kartuschen
Ich setze auf die Pumpe – zuverlässig, mehrfach verwendbar. CO2-Kartuschen sind schnell, aber nur einmal nutzbar. Für längere Touren: lieber die Pumpe.
- 1Pumpe = unabhängig
- 2CO2 = Notfall, schnell
- 3Für Touren: Pumpe!

Einweghandschuhe und Lappen
Saubere Hände sind Gold wert – vor allem, wenn du unterwegs die Kette reparieren musst. Handschuhe schützen, Lappen hilft beim Abwischen.
- 1Hände sauber halten
- 2Schont Lenker und Kleidung
Rene’s Tipp: Mein Drehmomentschlüssel hat schon viele teure Carbonteile gerettet – lieber einmal investieren, als teuren Schaden riskieren!
Typische Reparaturen: Schritt-für-Schritt
Schon gewusst? Regelmäßige Wartung spart Geld und Nerven – lieber einmal mehr prüfen als plötzlich schieben!
- Reifen flicken: Schlauch raus, Loch finden, anrauen, Kleber dünn auftragen, Flicken andrücken.
Ein platter Reifen ist wahrscheinlich die häufigste Panne, die du auf Touren erlebst. Deshalb ist es so wichtig, zu wissen, wie du einen Reifen richtig flickst. Der erste Schritt ist, den Schlauch aus dem Mantel zu nehmen – dafür brauchst du in der Regel einen Reifenheber, manchmal auch etwas Geduld. Anschließend musst du das Loch finden – oft geht das am besten mit Wasser: den Schlauch aufpumpen und in einen Wassereimer tauchen, bis kleine Bläschen aufsteigen. Hast du das Loch gefunden, wird die Stelle leicht angeraut, am besten mit dem Schmirgelpapier aus dem Flickset. Danach trägst du eine dünne Schicht Kleber auf – hier gilt: weniger ist mehr, zu viel Kleber führt oft zu einer schlechten Verbindung. Nach kurzem Antrocknen drückst du den Flicken fest an und lässt ihn einige Minuten anziehen. Ein gut geflickter Schlauch kann genauso zuverlässig sein wie ein neuer. Ich habe schon etliche Touren mit einem geflickten Schlauch zu Ende gefahren, ohne Probleme. Das Wissen, wie man flickt, kann dir unterwegs den Tag retten – denn selbst das beste Material nützt dir nichts, wenn du im Nirgendwo mit einem Platten stehst.
- Kette reinigen: Mit Lappen abwischen, Kettenreiniger verwenden, neu schmieren.
Die Kette ist das Herzstück deines Antriebs – und ihre Pflege entscheidet darüber, wie gut dein Rad läuft. Eine saubere Kette sorgt für leises, effizientes Schalten und verlängert die Lebensdauer deiner Kassette und deiner Kettenblätter. Ich reinige meine Kette regelmäßig – am liebsten mit einem Lappen und speziellem Kettenreiniger. Für unterwegs reicht oft schon ein trockenes Abwischen, um groben Schmutz zu entfernen, aber zu Hause solltest du gründlicher vorgehen: Mit einer Kettenbürste und Reiniger den Schmutz lösen, abwischen und anschließend mit geeignetem Kettenöl nachschmieren. Achtung: Nimm nicht zu viel Öl – ein dünner Film reicht. Zu viel Schmiermittel zieht Schmutz an und macht alles klebrig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine gepflegte Kette nicht nur besser läuft, sondern auch weniger Verschleiß an den teuren Antriebsteilen verursacht. Also lieber regelmäßig reinigen, als sich später über teure Reparaturen zu ärgern!
- Bremsbeläge wechseln: Schraube lösen, alte Beläge raus, neue einsetzen, Schraube festziehen.
Bremsbeläge sind eines der wichtigsten Sicherheitselemente am Fahrrad. Wenn sie abgenutzt sind, lässt die Bremsleistung stark nach – und das kann gefährlich werden, gerade bei steilen Abfahrten oder in brenzligen Situationen im Straßenverkehr. Deshalb prüfe ich regelmäßig den Zustand meiner Beläge. Ein Wechsel ist nicht schwer: Zuerst löst du die Sicherungsschraube, die die Beläge im Bremssattel hält. Danach ziehst du die alten Beläge heraus – manchmal sitzen sie fest, dann hilft ein kleiner Schraubendreher zum Hebeln. Vor dem Einsetzen der neuen Beläge reinige ich die Kontaktflächen mit etwas Alkohol oder Bremsenreiniger, um Fett- oder Ölreste zu entfernen. Die neuen Beläge einbauen, Schraube festziehen und danach unbedingt eine Probebremsung machen – bei Scheibenbremsen auch ein paar Einfahr-Bremsungen, um die Beläge sauber anzupassen. Ich habe schon erlebt, dass Fahrer mit stark abgenutzten Belägen die Bremswirkung fast komplett verloren haben – das ist ein echtes Sicherheitsrisiko. Deshalb: lieber rechtzeitig wechseln!
- Schaltung einstellen: Schaltwerk justieren, Begrenzungsschrauben prüfen, Testfahrt machen.
Eine sauber eingestellte Schaltung sorgt für präzises Schalten und schont die Nerven. Wenn die Kette springt, hakelt oder nicht auf das gewünschte Ritzel wechselt, wird jede Tour zur Qual. Deshalb prüfe ich regelmäßig die Schaltfunktion. Die wichtigsten Punkte sind die Zugspannung und die Begrenzungsschrauben am Schaltwerk. Mit der Zugspannung regelst du die Feinjustierung – oft genügt eine Vierteldrehung an der Einstellschraube am Schalthebel. Bei den Begrenzungsschrauben (H/L-Schrauben) stellst du sicher, dass die Kette nicht über das größte oder kleinste Ritzel hinausläuft. Nach der Justierung mache ich immer eine kurze Probefahrt, wechsle alle Gänge durch und achte auf sauberes Schalten. Ich habe die Erfahrung gemacht: Oft liegt das Problem nicht an der Schaltung selbst, sondern an alten Zügen oder verschmutzten Hüllen. Daher: auch die regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf tauschen. Eine gut eingestellte Schaltung macht das Fahren viel angenehmer und verlängert die Lebensdauer des Antriebs.
- Schaltauge richten: Nach Sturz prüfen, mit Schaltaugenlehre ausrichten.
Das Schaltauge ist ein kleines, aber extrem wichtiges Bauteil – es verbindet dein Schaltwerk mit dem Rahmen. Nach einem Sturz oder Rempler kann es sich verbiegen, und das sorgt dafür, dass die Schaltung nicht mehr sauber funktioniert: die Kette springt, Gänge lassen sich nicht einlegen oder die Schaltung „klackert“ ständig. Ich habe mir angewöhnt, das Schaltauge regelmäßig zu kontrollieren – vor allem, wenn das Rad mal umgefallen ist oder ich einen leichten Crash hatte. Zum Richten braucht man eine spezielle Schaltaugenlehre. Die wird auf das Schaltauge geschraubt, und dann prüfst du, ob es in allen Positionen gleichmäßig ausgerichtet ist. Falls nicht, kannst du vorsichtig nachbiegen. Das klingt heikel, aber mit Gefühl klappt das gut. Ich hatte schon mehrere Kunden, die dachten, ihre Schaltung wäre defekt – und am Ende war nur das Schaltauge verbogen. Also: regelmäßige Kontrolle spart Stress und Geld!
- Mantel aufziehen: Reifenwulst in Felge legen, mit Reifenheber vorsichtig arbeiten, auf Ventil achten.
Einen Reifen richtig aufzuziehen, ist eine kleine Kunst – besonders bei engen Felgen-Reifen-Kombinationen. Ich hatte schon Situationen, wo ich 20 Minuten am Reifen gezerrt habe, bis er endlich saß – mit der richtigen Technik geht’s leichter. Zuerst legst du einen Wulst des Reifens in die Felge. Dann schiebst du den Schlauch leicht aufgepumpt in den Mantel, sodass er gleichmäßig liegt. Jetzt beginnst du auf der gegenüberliegenden Seite vom Ventil und arbeitest dich mit beiden Händen nach vorne, um den zweiten Wulst in die Felge zu drücken. Die letzten Zentimeter sind oft hartnäckig – hier hilft ein Reifenheber, aber mit Gefühl: zu viel Hebelkraft kann den Schlauch beschädigen. Wichtig: Achte darauf, dass der Schlauch nicht eingeklemmt wird, sonst hast du direkt wieder einen Platten. Ein gut montierter Reifen sitzt gleichmäßig, das Ventil steht senkrecht, und beim Aufpumpen rutscht der Reifen sauber ins Felgenbett.
- Lager fetten: Lager ausbauen, reinigen, frisches Fett auftragen, wieder einsetzen.
Gut gefettete Lager sind das A und O für ein langlebiges Bike. Ob Tretlager, Steuersatz oder Naben – wenn Lager trocken laufen, entsteht Reibung, es knackt und knarzt, und irgendwann frisst sich das Material fest. Deshalb kontrolliere ich regelmäßig, ob die Lager leichtgängig sind und ob sie Fett brauchen. Zum Fetten baue ich die betroffenen Teile aus – bei Naben zum Beispiel das Laufrad raus, Achse raus, Lager freilegen. Mit einem sauberen Tuch wische ich altes Fett und Schmutz ab. Danach trage ich frisches Lagerfett gleichmäßig auf – nicht zu viel, nicht zu wenig. Bei der Montage darauf achten, dass alle Teile richtig sitzen. Ein regelmäßiger Fettservice schützt vor Rost, reduziert Verschleiß und macht das Radfahren spürbar leichter. Ich habe schon Lager gesehen, die völlig trocken waren – das Rad rollte kaum noch, und die Reparatur wurde teuer. Also: lieber rechtzeitig fetten!
Werkzeug kaufen: Qualität statt Quantität
Mein Tipp: Lieber weniger Tools, aber gute – Chrom-Vanadium-Stahl, präzise Passformen, kein Billig-Mist.
- 1Multitool: 15–40 €
- 2Drehmomentschlüssel: 30–100 €
- 3Kettennieter: 10–30 €
- 4Zentrierschlüssel: 10–25 €
Montageständer fürs Fahrrad – Was du wissen solltest
Ein Montageständer ist das wichtigste Werkzeug, wenn du dein Fahrrad zuhause reparieren oder warten willst. Ohne so einen Ständer wird’s schnell unübersichtlich, unbequem und gefährlich. Hier erfährst du, worauf du achten musst, welche Vorteile ein Montageständer bietet und ein paar Tipps aus meiner Werkstatt-Praxis.
Worauf du beim Kauf eines Montageständers achten solltest
Wenn du dir einen Montageständer zulegen willst, solltest du ein paar Sachen beachten. Erstmal ist das wichtigste Kriterium die Stabilität. Ein Montageständer muss dein Fahrrad sicher halten, auch wenn du mal etwas mehr Kraft brauchst, zum Beispiel beim Lösen einer festsitzenden Schraube. Achte darauf, dass der Ständer breit genug steht und die Beine nicht wegknicken können. Außerdem sollte er in der Höhe verstellbar sein, damit du bequem arbeiten kannst, ohne dich zu verrenken. Das ist gerade bei längeren Arbeiten wie Kette schmieren oder Schaltung einstellen wichtig. Viele Ständer haben eine Klemme für das Oberrohr, manche auch für die Sattelstütze – hier solltest du gucken, was bei deinem Rad am besten passt.
Die Vorteile eines Montageständers für Reparaturen
Ein guter Montageständer macht die Arbeit deutlich leichter. Du kannst das Fahrrad frei drehen, ohne dass es umkippt oder du dich dauernd bücken musst. Das schont nicht nur den Rücken, sondern spart auch Zeit. Gerade bei Aufgaben wie Bremsbeläge wechseln, Schaltung einstellen oder Laufräder ausbauen ist ein Montageständer Gold wert. Ich hab oft erlebt, dass Leute ohne Ständer ewig rumfummeln und das Rad ständig verrutscht – mit einem Ständer hast du das Problem nicht. Außerdem kannst du besser sehen, wo das Problem liegt, weil du alles in Augenhöhe hast.

Praktische Tipps aus der Werkstatt
Ich selber hab meinen Montageständer seit Jahren und will ihn nicht mehr missen. Gerade wenn du regelmäßig am Rad schraubst, lohnt sich die Anschaffung. Einmal hab ich versucht, ohne Ständer die Schaltung neu einzustellen – war ne Katastrophe. Rad ständig umgekippt, Kette abgesprungen, Hände dreckig. Seitdem: Nie wieder ohne. Guck auch drauf, dass der Ständer zusammenklappbar ist, wenn du nicht viel Platz hast. Und lieber ein Modell mit gummierten Klemmbacken – dann verkratzt du auch keinen Rahmen. Wenn du ein schweres E-Bike hast, gibt es extra robuste Modelle – da nicht sparen, sonst kippst du das Ding noch um.
Weiterführende Ressourcen
Häufige Fragen zu Fahrradwerkzeug und Reparaturen
Kann ich mit einem einfachen Werkzeugset mein Fahrrad selbst reparieren?
Ja – für viele Standard-Reparaturen reicht ein gutes Basisset aus. Für spezielle Arbeiten wie Tretlager- oder Laufradzentrierung brauchst du Spezialwerkzeug.
Welche Werkzeuge sollte ich immer dabei haben?
Multitool, Flickzeug, Mini-Pumpe, Kettenschloss, Reifenheber und Kabelbinder – das sind die Basics für jede Fahrradtour.
Lohnt sich ein Montageständer?
Definitiv! Er erleichtert die Arbeit enorm und schont den Rücken. Für regelmäßige Schrauber ist der Montageständer ein Muss.