Stimmungsbild Mountainbike-Tour

@Jonas am 18.05.2025 in Touren & Reisen

Entschleunigt durch die Alpen – Mit dem Rad von Garmisch nach Südtirol

Entschleunigt durch die Alpen – Mit dem Rad von Garmisch nach Südtirol

Eine mehrtägige Radtour über die Alpen klingt für viele nach sportlicher Herausforderung und durchgeplantem Abenteuer. Für mich war es vor allem eines: eine Reise zu mir selbst. In diesem Bericht erzähle ich dir, wie ich in drei Tagen mit meinem Tourenrad von Garmisch-Partenkirchen über Tirol nach Südtirol gefahren bin. Keine Rekorde, kein Stress, dafür viele stille Momente, beeindruckende Ausblicke und das gute Gefühl, sich einfach rollen zu lassen.

Warum ich die Alpenroute gewählt habe

Die Idee entstand aus einer Mischung aus Fernweh und dem Wunsch nach Klarheit. Ich wollte raus aus dem Alltag, aber nicht fliegen. Stattdessen suchte ich eine Strecke, die sowohl landschaftlich beeindruckt als auch mental entschleunigt. Die Route von Garmisch nach Meran hat genau das versprochen – und gehalten.

Etappe 1: Garmisch – Mittenwald – Innsbruck

Gestartet bin ich morgens in Garmisch. Der Weg nach Mittenwald führt über kleine Nebenstraßen und Radwege, immer mit Blick auf das Karwendelmassiv. In Mittenwald legte ich eine erste Pause am Bach ein, bevor es weiter über Scharnitz und den Isarursprung nach Seefeld ging. Der Anstieg dorthin ist knackig, aber die Aussicht entschädigt. Ab Seefeld geht es bergab durchs Inntal bis nach Innsbruck. Dort übernachtete ich in einer kleinen Pension am Stadtrand und belohnte mich mit Tiroler Käsespätzle.

Etappe 2: Innsbruck – Landeck – Nauders

Die zweite Etappe führt entlang des Inns über gut ausgebaute Radwege. Wer möchte, kann hier viele Kilometer entspannt rollen. In Landeck wird das Tal enger, die Landschaft alpiner. Ich entschied mich für eine Übernachtung in Nauders, kurz vor dem Reschenpass. Der Anstieg dorthin war anstrengend, aber landschaftlich ein Traum. Besonders abends, wenn das Licht weich wird und die Berge glühen, war ich einfach nur dankbar.

Etappe 3: Über den Reschenpass ins Vinschgau

Der Reschenpass ist technisch unspektakulär, aber symbolisch ein Meilenstein. Auf rund 1.500 Metern hört Tirol auf und Südtirol beginnt. Der bekannte Kirchturm im Reschensee war mein erstes Fotomotiv. Ab hier rollte ich kilometerlang bergab durch das Vinschgau. Apfelplantagen, kleine Dörfer und der Duft von Sommer. Ich ließ mir Zeit, hielt oft an, genoss regionale Spezialitäten und kam am Nachmittag in Meran an. Müde Beine, aber ein freier Kopf.

Persönliche Highlights unterwegs

  • Frühstück mit Blick auf die Zugspitze in Garmisch
  • Der Moment, wenn du Seefeld erreichst und das Tal zu deinen Füßen liegt
  • Die Einsamkeit am Morgen in Nauders, bevor der Pass ruft
  • Der Duft der Apfelbäume im Vinschgau
  • Ein Espresso in Meran unter Palmen nach drei Tagen im Sattel

Tipps zur Planung & Ausrüstung

  • Fahrradwahl: Ein Tourenrad oder Gravelbike mit Gepäckträger ist ideal. Wichtiger als Geschwindigkeit ist Komfort.
  • Unterkünfte: Kleine Pensionen entlang der Strecke lassen sich kurzfristig buchen. Ich habe bewusst auf feste Reservierungen verzichtet.
  • Packliste: Regenjacke, Ersatzschlauch, Powerbank, Sonnencreme, Snackriegel, Wasserflasche.
  • Navigation: Offline-Karten auf dem Handy reichen völlig. Beschilderung ist meist sehr gut.

Was ich von dieser Reise mitgenommen habe

Mehr als Kilometer und Höhenmeter habe ich vor allem Ruhe mitgenommen. Die Erkenntnis, dass man nicht weit reisen muss, um sich selbst zu begegnen. Dass es okay ist, langsam zu sein. Und dass ein Fahrrad nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Begleiter fürs Herz sein kann.

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