Radtour bei Regen – So machst Du das Beste daraus
Regen auf einer geplanten Tour ist für viele der Moment, wo man das Rad lieber stehen lässt. Aber glaub mir: Es lohnt sich, trotzdem loszufahren – wenn Du vorbereitet bist. Ich erzähle Dir hier von einem Tag, der sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist, und wie er trotzdem zu einem meiner schönsten Tourenerlebnisse wurde.
Überraschung im Morgengrauen
Die Wetter-App hatte nur "leichten Regen" angekündigt – was mich nicht wirklich beunruhigt hat. Aber als ich am Morgen losfuhr, war es mehr ein "landunter". Der Himmel war grau, der Asphalt glänzte vor Nässe. Ich überlegte kurz umzudrehen, aber dann dachte ich mir: Jetzt bin ich schon mal draußen – und nass bin ich eh schon.
Regentaugliche Ausrüstung – ein echter Gamechanger
Ohne gute Regenjacke und Überschuhe hätte ich die Tour sicher abgebrochen. Eine Regenhose war ebenfalls Gold wert. Wichtig: atmungsaktive Materialien – sonst schwitzt Du mehr von innen als Du von außen nass wirst.
Mein Tipp: Ein kleiner Mikrofaserlappen im Lenkertaschen-Fach hilft, zwischendurch Brille und Display zu reinigen. Und ganz ehrlich – eine Mütze unter dem Helm ist bei kaltem Regen fast Pflicht.
Gesehen werden ist doppelt wichtig
Regen bedeutet schlechtere Sicht – für Dich und für alle anderen. Ich schalte bei Regen immer mein Licht ein, auch tagsüber. Zusätzlich helfen reflektierende Elemente an Jacke, Helm oder Tasche enorm.
Ich wurde auf dieser Tour tatsächlich mehrmals von Autofahrern angesprochen, dass man mich trotz Regen "gut gesehen" habe – das war Bestätigung genug.
Anders fahren bei nassem Untergrund
Nasse Straßen, Laub, Schlamm – das erfordert mehr Aufmerksamkeit. Ich bremse bei Regen immer früher und sanfter, besonders in Kurven. Mein Fahrstil wird runder, weniger hektisch – fast schon meditativ.
Auch wichtig: Der Reifendruck. Ich fahre bei Regen ein bisschen weicher – das gibt mehr Grip und Sicherheit. Und Finger weg von abrupten Lenkbewegungen!
Kopf hoch – Der Regen fährt mit
Ich hab gemerkt: Wenn ich mich nicht gegen den Regen wehre, sondern ihn als Teil der Tour akzeptiere, fahre ich viel entspannter. Klar, trocken und warm wäre schöner. Aber das gleichmäßige Trommeln auf der Kapuze, die leeren Wege und das Gefühl, gegen das Wetter gewonnen zu haben – das hat was.
Ich erinnere mich noch an einen Moment am Fluss: Alles war grau und still, und ich war komplett allein. Nur ich, mein Rad und der Regen. Ein bisschen wie Meditation in Bewegung.
Packliste für die Regenfahrt
- Wasserdichte Regenjacke (atmungsaktiv)
- Regenhose mit seitlichem Reißverschluss
- Überschuhe oder wasserdichte Schuhe
- Handschuhe mit wasserabweisender Außenschicht
- Helmmütze oder Stirnband gegen kalten Wind
- Wechselsocken (am besten Merino)
- Mikrofaserhandtuch oder Lappen für Brille/Display
- Plastikbeutel oder Drybag für Wertsachen
- Licht (auch tagsüber) und Reflektoren
- Snacks und warme Getränke in der Thermosflasche
Ich packe übrigens auch gern ein zweites Paar Handschuhe ein – das erste ist nach ein paar Stunden oft durch.
Fazit: Regen ist kein Grund, nicht loszufahren
Mit der richtigen Ausrüstung, einem angepassten Fahrstil und der Bereitschaft, Dich auf das Wetter einzulassen, kann eine Radtour bei Regen zu einem besonderen Erlebnis werden. Vielleicht nicht trocken, aber garantiert unvergesslich.
Also: Zieh Dir was Dichtes an – und fahr los!