MTB vs. Gravelbike: Welches Bike passt besser zu dir?
Du willst mehr raus, mehr Freiheit, mehr Abenteuer? Dann brauchst du das richtige Bike an deiner Seite. Aber welches soll es sein: ein Mountainbike oder doch ein Gravelbike? Genau diese Frage hab ich mir vor ein paar Jahren auch gestellt. Ich bin beide Typen gefahren, hab Trails gefeiert und Schotter gehasst – oder umgekehrt. Hier zeig ich dir, was die Bikes unterscheidet, welche Vorteile sie haben und wie du rausfindest, welches wirklich zu dir passt.
Wofür brauchst du dein Bike eigentlich?
Erstmal ehrlich sein: Willst du richtig ballern im Wald? Oder eher lange Touren auf Feldwegen machen? MTB steht für grobes Gelände, Wurzeln, Steine, Downhill und Fahrspaß auf dem Trail. Ein Gravelbike ist mehr so der entspannte Alleskönner: Es schluckt Asphalt, Waldwege und Schotter – aber eben ohne Federgabel und mit schmaleren Reifen.
Ich hab mir damals ein gebrauchtes Hardtail-MTB geholt, weil ich unbedingt in den Wald wollte. Später kam das Gravelbike dazu, als ich gemerkt hab: Fürs Pendeln zur Uni und für Wochenendtouren mit Freunden ist das viel chilliger.
Unterschiede bei Technik und Ausstattung
MTBs haben meistens breite Reifen mit krasserem Profil, Scheibenbremsen (ok, haben Gravelbikes auch), Federgabeln und oft eine verspieltere Geometrie. Die Sitzposition ist eher auf Kontrolle und weniger auf Tempo ausgelegt. Das heißt: Du sitzt aufrecht, siehst mehr, aber trittst nicht ganz so effizient.
Gravelbikes sehen auf den ersten Blick aus wie Rennräder mit breiteren Reifen. Und genau das sind sie irgendwie auch. Keine Federgabel, dafür viel Speed, drop-bar Lenkung (also diese gebogenen Rennradlenker), und meistens ein Rahmen mit vielen Befestigungspunkten für Taschen. Ideal für Bikepacking!
Fahrtechnik: Unterschiede beim Fahrverhalten
Ein echtes Highlight beim Vergleich ist das Handling. Mit dem MTB kannst du enge Kurven auf dem Trail aggressiver anfahren, das Bike verzeiht mehr Fehler und ist gerade bergab stabiler. Ich hatte anfangs Mühe, den Grip bei schnellen Abfahrten mit dem Gravelbike zu halten – da braucht’s Übung und mehr Feingefühl.
Dafür ist das Gravelbike bergauf deutlich effizienter. Du trittst kraftvoller, verlierst weniger Energie und kommst einfach entspannter auf Tempo. Beim Bremsverhalten merkt man ebenfalls Unterschiede: MTBs haben oft mehr Reserven für schnelle Stopps im Gelände, während Gravelbikes auf trockenen Wegen völlig ausreichen – außer bei richtig schlammigen Bedingungen.
Wie bequem fährst du wirklich?
Komfort ist ein riesen Ding. Wenn du viel im Sitzen trittst, willst du nicht nach 20 Kilometern denken, dass dir der Hintern abfällt. Ein MTB ist durch die Federgabel vorne und manchmal auch hinten (Fullsuspension) mega komfortabel im Gelände. Auf Asphalt aber eher wie ein Panzer auf Speed: laut, langsam, und mit jedem Tritt denkt man sich: warum?
Das Gravelbike ist weniger gefedert, aber durch Rahmenmaterial, Reifenbreite und passende Sattelwahl trotzdem super angenehm. Gerade auf langen Touren hab ich das zu schätzen gelernt. Wenn du also eher auf Strecke bist und nicht im Bikepark, kriegst du hier mit weniger Gewicht mehr Fahrkomfort.
MTB oder Gravelbike im Alltag?
Wenn du dein Bike auch für die Arbeit, Einkaufen oder spontane Runden nach Feierabend nutzt, hat das Gravelbike oft die Nase vorn. Es lässt sich leicht mit Schutzblechen, Gepäckträgern und Licht nachrüsten und rollt einfach besser auf Straßen. Beim MTB ist das oft ein Krampf, vor allem wenn du sportliche Modelle mit Federung fährst.
Ich hab mein Gravelbike im Alltag viel lieber genommen, weil's einfach praktischer ist. Klar, im tiefen Wald und auf ruppigen Trails hat das MTB dann wieder gewonnen.
Was solltest du immer dabeihaben?
Unabhängig vom Bike-Typ gibt’s ein paar Basics, die du nie vergessen solltest. Beim MTB brauchst du unbedingt ein Multitool mit Kettennieter – wenn die Kette im Wald reißt, wird’s sonst nervig. Auch ein kleiner Dämpferpumpe und ein Flickset gehören zur Grundausstattung.
Beim Gravelbike geht’s mehr ums Bikepacking-Setup. Hier lohnen sich leichte Taschen, eine gute Luftpumpe (mit Manometer), Ersatzschlauch oder Tubeless-Patch-Kit und ein Aufsatz für CO2-Kartuschen. Für lange Touren hab ich zusätzlich immer Kabelbinder, ein Mini-Erste-Hilfe-Set und etwas Kettenschmiermittel dabei – besser vorbereitet als geschoben!
Was kostet der Spaß?
Gebrauchte MTBs bekommst du oft schon recht günstig. Da gibt's viele auf dem Markt, weil viele Leute mal eins kaufen und dann doch nicht fahren. Gravelbikes sind etwas neuer im Trend, da zahlst du für gute Qualität oft ein bisschen mehr. Dafür bekommst du aber auch ein Bike, das vielseitig ist und nicht gleich nachrüstpflichtig.
Mein Tipp: Schau nach gebrauchten Modellen mit guter Schaltung und Scheibenbremsen. Egal ob Gravel oder MTB, das macht einfach mehr Laune und ist sicherer.
Fazit: Welches Bike ist das richtige für dich?
Wenn du Trails liebst, Dreck geil findest und bergab gern mal die Kontrolle verlierst (mit Absicht), dann hol dir ein MTB. Willst du flexibel sein, auf Asphalt nicht nerven und trotzdem mal übers Feld brettern, nimm das Gravelbike.
Ich fahr beides und liebe beide. Aber wenn ich mich für eins entscheiden müsste? Wahrscheinlich Gravel. Weil ich damit einfach mehr machen kann und das Teil auch im Alltag nicht nervt. Aber am Ende: Dein Arsch, dein Bike, deine Entscheidung.
Häufige Fragen zu MTB und Gravelbike
Kann ich mit einem Gravelbike auch Waldwege fahren?
Ja, solange der Untergrund nicht zu technisch oder steinig ist. Gravelbikes sind für Schotter- und Waldwege gemacht, kommen aber bei Wurzeln und großen Hindernissen an ihre Grenzen.
Ist ein Mountainbike zu schwer für den Alltag?
Ein MTB ist robuster und meist schwerer als ein Gravelbike. Für kurze Strecken ok, aber für längere Pendelwege oder Stadtfahrten eher unpraktisch – besonders ohne Gepäckträger oder Schutzbleche.
Was ist günstiger im Unterhalt: MTB oder Gravelbike?
Gravelbikes haben meist weniger wartungsintensive Teile. Keine Federgabel heißt: weniger Service. MTBs benötigen mehr Pflege, vor allem bei Dämpfern und bei starker Nutzung im Gelände.
Kann ich ein MTB auch mit schmaleren Reifen fahren?
Technisch oft ja, solange die Felgenbreite passt. Aber: Du verlierst dann die typischen Vorteile eines MTBs, besonders im Gelände. Für Asphalt lohnt sich dann eher ein Gravelbike.
Was ist besser für lange Touren?
Gravelbikes sind leichter, effizienter und komfortabler auf längeren Strecken – besonders auf gemischtem Untergrund. MTBs punkten nur, wenn die Route viel Trail-Anteil hat.
Diese Bikes passen zu deinem Fahrstil – unsere Empfehlungen
BIKESTAR Hardtail Aluminium MTB
Stärken: Leichter Alurahmen, 21-Gang-Schaltung, solide Einstiegskomponenten
Schwächen: Keine Vollfederung, nicht ideal für sehr technisches Gelände
Empfohlen für: Einsteiger:innen im MTB-Bereich, Wochenend-Abenteurer:innen
Bergsteiger Tourmalet Gravelbike
Stärken: Sehr leicht, alltagstauglich, gute Ausstattung für Touren
Schwächen: Eingeschränkte Geländetauglichkeit, kein Tubeless-System
Empfohlen für: Pendler:innen, Tourenradler:innen, Gravelbike-Neulinge
Airtracks Gravelbike Whisper 5.0
Stärken: Carbon-Gabel, Shimano SORA Schaltung, sehr vielseitig
Schwächen: Preislich gehoben, sportlich orientiert
Empfohlen für: Ambitionierte Gravel-Fans, Bikepacking-Liebhaber:innen