Die häufigsten Fehler bei der Scheibenbremsen-Wartung und wie du sie vermeidest
1. Verschlissene Bremsbeläge zu spät wechseln
Wenn die Bremsbeläge zu dünn werden, leidet die Bremsleistung enorm. Die Hersteller geben meist eine Mindestdicke von 1 mm an. Wenn die Beläge bis auf das Trägermaterial runter sind, wird die Scheibe beschädigt und das kann teuer werden.
Wie vermeidest du das? Schau regelmäßig nach den Belägen, spätestens alle paar Wochen. Falls du viel im Matsch unterwegs bist, nutzten sich die Beläge noch schneller ab. Ein kurzer Blick durch die Bremssättel reicht oft schon aus, um zu sehen, ob die Beläge noch genug Material haben.
Ein guter Indikator ist auch das Bremsgefühl: Wenn die Bremse plötzlich lauter wird oder sich „kratzig“ anfühlt, könnten die Beläge am Ende sein.
2. Falsche Montage der Bremsbeläge
Ein häufiger Fehler ist das Vertauschen der Beläge. Organische und metallische Beläge haben unterschiedliche Eigenschaften. Wer hier nicht aufpasst, hat am Ende entweder zu wenig oder zu viel Bremskraft.
Metallische Beläge halten länger, brauchen aber eine gut dazu passende Bremsscheibe. Organische Beläge verschleißen schneller, greifen aber oft besser.
Was kannst du tun? Prüfe genau, welche Beläge für deine Bremse empfohlen werden. Falls du von organischen auf metallische Beläge wechselst, sollte die Scheibe darauf ausgelegt sein. Viele Hersteller geben an, ob ihre Bremsscheiben für metallische Beläge geeignet sind.
3. Luft im Bremssystem
Wenn sich Luft in der Hydraulikleitung sammelt, fühlt sich die Bremse schwammig an oder hat kaum noch Druckpunkt. Das kommt oft vor, wenn man das Rad auf den Kopf stellt oder unsauber entlüftet.
Wie verhinderst du das? Falls deine Bremse nach dem Transport oder einem Sturz schlecht bremst, kann Entlüften helfen. Nutze ein passendes Kit für dein System (z. B. DOT oder Mineralöl je nach Hersteller). Achte darauf, dass keine Blasen in der Leitung bleiben.
4. Schief eingestellter Bremssattel
Wenn der Bremssattel nicht exakt ausgerichtet ist, schleifen die Beläge oder die Bremse ist nicht effektiv genug. Viele drehen einfach an den Schrauben, ohne die richtige Methode zu kennen.
Die richtige Vorgehensweise: Löse die Befestigungsschrauben, betätige die Bremse und ziehe dann die Schrauben wieder an. So richtet sich der Sattel automatisch aus.
5. Falsche Reinigungsmittel verwenden
Bremsscheiben und Beläge reagieren empfindlich auf Fette oder Öle. Wer sie mit Universalreiniger oder WD-40 behandelt, ruiniert die Bremsleistung.
Besser: Nutze ausschließlich spezielle Bremsenreiniger oder Isopropanol, um die Scheiben zu entfetten. Fass die Beläge niemals mit fettigen Händen an.
6. Falsche Bremstechnik
Viele Anfänger bremsen zu viel oder zu wenig. Wer nur mit der Vorderbremse voll zupackt, riskiert einen Sturz. Wer nur mit der Hinterbremse bremst, nutzt die Beläge unnötig ab.
Die richtige Technik: Immer beide Bremsen gleichzeitig benutzen, dabei das Gewicht nach hinten verlagern. So bekommst du die beste Verzögerung.
7. Verzogene Bremsscheiben
Durch extreme Hitze, z. B. lange Abfahrten mit viel Bremsen, können sich die Bremsscheiben verziehen. Das führt zu Schleifgeräuschen oder ungleichmäßiger Bremskraft.
Vermeidung: Falls du merkst, dass deine Bremsscheibe verzogen ist, kannst du sie mit einem Speziellen Werkzeug oder vorsichtig mit einer Zange wieder gerade biegen. Besser ist es, Überhitzung zu vermeiden, indem du regelmäßig kleine Bremsintervalle einlegst.