Fahrradschloss Sicherheitsstufen

Fahrradschlösser werden von Herstellern und Prüfinstitutionen in Sicherheitsstufen eingeteilt, um dir eine Orientierung zu geben, wie gut ein Schloss gegen Diebstahl schützt. Diese Einteilungen basieren auf realistischen Tests wie Sägen, Bolzenschneidern, Eisspray, Aufhebeln oder Picking-Versuchen. Die Skalen reichen dabei – je nach Hersteller – meist von 1 bis 15 oder von 1 bis 100. Grundsätzlich gilt: Je höher die Zahl, desto aufwendiger der Diebstahlsversuch – und desto sicherer das Schloss.

Für günstige Alltagsräder in wenig gefährdeten Gegenden reicht oft eine mittlere Sicherheitsstufe (z. B. 6–9 bei einer Skala bis 15). Hochwertige E-Bikes, Carbonräder oder teure Reiseräder sollten hingegen mit einem Schloss der höchsten Stufe gesichert werden. Gerade in Städten mit hoher Diebstahlquote wie Berlin, Hamburg oder Köln lohnt sich die Investition in ein besonders sicheres Modell. Die Faustregel lautet: Gib ca. 10 % des Fahrradwerts für das Schloss aus.

Verschiedene Prüfsiegel helfen bei der Einordnung. Zu den wichtigsten zählen:

• Sold Secure (UK): Bronze, Silver, Gold, Diamond – je höher, desto besser.
• ART (NL): 1 bis 5 Sterne, gängig bei Versicherungen und E-Bikes.
• VdS (DE): Deutsche Zertifizierung mit Fokus auf mechanischen Schutz.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Sicherheitsstufe gilt nur unter idealen Bedingungen. Ein Schloss ist immer nur so sicher wie seine Anwendung. Wer sein Schloss falsch anbringt – z. B. nicht an einem festen Gegenstand oder zu bodennah – riskiert selbst bei bester Qualität einen Diebstahl.

Auch das verwendete Schlossprinzip spielt eine Rolle. Bügelschlösser gelten als besonders sicher, da sie schwer aufzuhebeln sind. Faltschlösser bieten guten Schutz bei flexibler Anwendung. Kettenschlösser mit gehärteten Gliedern sind schwer zu durchtrennen, aber oft schwerer. Rahmenschlösser reichen nur als Zweitsicherung.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert zwei verschiedene Schlossarten. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern schreckt Diebe ab, da sie mehr Zeit und Werkzeug brauchen.